In diesem Projekt wird beschrieben, wie man breite Creolen aus Silberblech anfertigen kann, ohne zu löten.
Du benötigst folgende Materialien und Werkzeuge:
– Silberblech, ca. 0,5 bis 0,8 mm stark, in Streifen (für das Beispiel hier 2 Stück mit einer Größe von 5 x 75 mm)
– Silberdraht, ca. 0,8 mm stark, Länge ungefähr 5 cm
– Saitenschneider
– Flachfeile
– Goldschmiedehammer
– Amboss oder feste Unterlage zum Schmieden
– Ringriegel oder Rundstock mit entsprechendem Durchmesser
– Körner
– Bohrer mit Durchmesser 1,0 mm und Bohrmaschine oder Handbohrgerät
– Bleistift
Meine Creolen sollten einen Durchmesser von ca. 30 mm bekommen und 5 mm breit sein, also wähle ich zwei Blechstreifen in den Maßen 5 x 75 mm aus. Verschiedene Lieferanten bieten den Zuschnitt des Silberblechs in beliebigen Größen an – das sollte man für dieses Projekt nutzen. Die langen Streifen von Hand auszusägen dauert sehr lange und das Schneiden mit einer Blechschere liefert nur unbefriedigende Ergebnisse.
Zuerst werden die Kanten gebrochen (mit Feile oder Schleifpapier leicht drübergehen, damit nichts kratzt). Im zweiten Arbeitsschritt feile ich die schmalen Enden etwas rund. Wer möchte, kann das auch weglassen – dann aber auch hier unbedingt die Kanten wenigstens gut entgraten, damit keine Verletzungsgefahr besteht.
Soll der Blechstreifen schön glatt bleiben, dann kann der nächste Schritt übersprungen werden. Wer ein Muster wie auf meinen Fotos erzeugen möchte, legt den Blechstreifen auf einen Amboss und schlägt mit dem Goldschmiedehammer gleichmäßig nebeneinander auf jede Stelle des Blechs. Das entstandene Muster wird Hammerschlagstruktur genannt.
Danach wird auf jeder Seite ein Loch gebohrt, Durchmesser ca. 1 mm – also ein klein wenig größer, als der Draht für den Ohrbügel. Auch hier wieder entgraten und alles schön glätten.
Nun können die Streifen aus Silberblech gebogen werden. Das geht am besten über einem Ringriegel, aber auch andere Rundstäbe (Besenstiel, Flaschenhals, Korken) können Verwendung finden. Das Blech wird ganz rund zusammengebogen. Durch die eigene Federkraft geht der Kreis beim Abnehmen wieder ein wenig auf – das ist in diesem Falle genau richtig, denn wir benötigen ja eine kleine Lücke für den Ohrbügel.
Für die Ohrbügel schneide ich zwei Stücke Draht mit 0,8 mm Durchmesser und 2,5 cm Länge zu. Auf einer Seite werden diese Drahtstücke platt gehämmert – so werden sie nicht aus ihrer Fassung rutschen. Alternativ kannst du auch fertige Nietstifte verwenden.
Die Ohrbügel werden von außen durch eine Bohrung der Creolen geführt und dann nach oben abgewinkelt. Weiter in einem Bogen (als Hilfsmittel über einen Bleistift legen) wieder zurück bis zum gegenüberliegenden Loch biegen. Das letzte Ende noch einmal abwinkeln und eventuell etwas einkürzen. Das Ende, welches durch das Ohr geführt wird, sollte auch entgratet und ein wenig abgerundet werden. Fertig.
Viel Spaß beim Nachbauen und Tragen der wundervollen Kreolen!