Creolen selber aus Draht herstellen

Creolen sind immer wieder ein beliebtes Schmuckstück. Ihre schlichte Eleganz verbindet sich mit einem hohen Tragekomfort, sodass man mit Creolen als Ohrschmuck einfach nichts falsch machen kann. Mit ein wenig Geschick und Geduld stellst du aus Draht wundervolle Creolen selber her.

Werkzeuge und Material

  • Draht in einer Stärke von ca. 0,8 mm Durchmesser
  • Rundzange
  • Flachzange
  • Seitenschneider
  • feine Flachfeile (Schlüsselfeile) oder Sandpapier
  • Hammer mit glatter Bahn (Goldschmiedehammer)
  • Bretteisen oder andere feste, glatte Unterlage
  • Rundstab mit dem Durchmesser, wie ihn die fertigen Creolen haben sollen, alternativ anderer zylindrischer Gegenstand (zum Beispiel Korken, Stift, Flaschenhals, kleine Dose)

Bei der Auswahl des Materials sollte man beachten, ob man dieses auch verträgt, damit die Beschichtungen keine Allergien auslösen. Am besten geeignet und nicht zu teuer ist Sterling Silber (Silber mit 92,5 % Anteil Ag und 7,5 % Anteil Kupfer). Es lässt sich gut formen und bearbeiten und ist trotzdem nicht zu weich. Auch Kupfer, Messing, versilberter Kupferdraht oder natürlich auch Gold können verwendet werden.

Der Drahtdurchmesser von 0,8 mm eignet sich für das von mir vorgestellte Modell am besten.

Die benötigte Drahtlänge ist zweimal der Umfang zuzüglich einem Stück für die Öse. Bei Creolen mit Durchmesser von 25 mm wäre das für ein Paar ein Draht von insgesamt ca. 18 cm Länge.

Der Hammer sollte eine glatte Bahn haben, sonst finden sich später die Muster des Hammers auf den Creolen wieder. Man kann dies auch gewollt als Gestaltungsmittel einsetzen, dann erhalten die Creolen einen rustikalen Touch. Das Gleiche gilt für die Unterlage – eine feste, glatte Unterlage hinterlässt beim Hämmern keine Abdrücke im Schmuck, eine Unterlage mit Struktur prägt diese beim Bearbeiten in das Werkstück ein.

Verarbeitung

Liegt alles bereit? Dann kann es losgehen. Begonnen wird mit der ersten Öse. Biegen Sie am Drahtende eine Öse wie auf dem Foto gezeigt. Dieses Ende wird nun mit dem Daumen fest auf dem Rundstab aufgedrückt, sodass es nicht verrutschen kann. Das freie Ende wickelt man einmal um den Stab herum, bis zur Öse, und schneidet es sauber ab. Für den zweiten Creolen wiederholen.

Das freie Ende mit der Flachzange anwinkeln, so entsteht ein Haken, mit dem der Creole verschlossen wird. Das überstehende Stück sollte ca. 3 bis 4 mm lang sein. Diese Enden sollte man ganz glatt abschneiden und noch etwas mit einer feinen Feile oder mit Sandpapier abrunden. So lässt sich der Creole später besser durch das Ohrloch fädeln, ohne zu haken oder zu kratzen.

Damit der Ring formstabil bleibt, sollte man diesen etwas hämmern. Nur bis ca. 1 cm vor dem Ende mit dem Häkchen hämmern. Dieses Ende soll später durch das Ohrloch gesteckt werden, wenn es zu breit geschlagen wurde, passt es nicht mehr durch oder tut beim Tragen weh.

Das war es schon, viel Spaß beim Nachbauen und gutes Gelingen!

2 Kommentare

  1. Hej 🙂 danke für die Beschreibung! Ich habe deine Anleitung befolgt aber, sobald ich hämmere entfernt sich der Ring und wird krumm/ verliert einfach seine Form. Hast du da vllt einen Tipp?

    1. Ich verwende einen Ringriegel, einen Korken oder einen anderen runden Gegenstand, der den gewünschten Durchmesser hat. Über diesen Zylinder forme ich die Creolen nach. Beim Hämmern hilft es, die beiden Enden etwas zusammenzuhalten. Und nicht zu dolle draufhauen, schön mit Gefühl und gleichmäßig rund um den Ring herum. Dabei den Draht immer mal wenden.

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